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AutorenbildChristine Ubeda Cruz

Du „glubschglotziger Brainmessie“ :-)

Megafon - gezeichnete Sprechblase mit Fluch-Symbolen
Was ist ein „glubschglotziger Brainmessie“?

"Himmel, Herrgott, Herrschaftszeiten! Potzblitz und Malefiz! Hat es mit diesen verdammten Cookies denn nie ein Ende?! Kurz vorab: Nein, sorry, aber das muss sein, damit wir dieses vermaledeite Stück von einer Webseite stetig verbessern und optimieren können. Also drücke einfach auf diesen verfluchten Button, um uns allen das Leben leichter zu machen. Gegen diesen Bullshit können wir leider nichts tun. Es gibt mehr Informationen in unserer dummen Datenschutzerklärung.“


So lautet der Cookies-Hinweis auf der offiziellen Seite des Museums für Kommunikation in Frankfurt. Cool - oder? Und drückt genau das aus, was wir oft denken, wenn dieser „Keks“-Button erscheint. Und uns damit ganz schön auf die „Waffeln“ geht.


Und warum „zum Teufel“ nutzt ein Museum diesen Hinweis? Immerhin handelt es sich hier um eine Einrichtung der Deutschen Post und der Deutschen Telekom. Im Grundsatz total ernste und seriös wirkende Firmen.


Weil schon immer geflucht wurde. Geschimpft und verflucht. Und - auch fluchen ist Kommunikation. Seit Menschengedenken. Von der Keilschrift bis zur Datenbrille - der Mensch hat es, tut es und wird es immer wieder tun.



Fluchen macht frei


Es ist ja nicht so, dass immer alles „happy easy“ ist. Manchmal hat man echt so ‚ne richtige Wut im Bauch. Der Lieblingspulli, den man gerade anziehen wollte, hat einen Fleck? F**k! Oder der Depp dahinten: Warum schaltet der sein Handy nicht stumm, wenn er eine Ausstellung besucht?


Ok, zu schimpfen wie ein „Kesselflicker“ ist nicht gerade die feine „englische“ Art? Mensch ja! Aber manchmal muss es einfach raus. Gefühle immer nur runterzuschlucken engt ganz schön ein. Sie rauszulassen, kann befreiend sein.


Das Gefühl kennst Du doch auch - oder? Schimpfen ist also zutiefst menschlich. Und hat unbestritten Vorteile. Wer schimpft und flucht setzt Aggressivität „nur“ in verbale Gewalt um. Wenigstens meistens…


Natürlich sollte man hier unterscheiden, ob man herzhaft vor sich hinflucht - siehe die Sache mit dem Pullover - sich selbst beschimpft oder andere verbal beleidigt. Das eine wäre schlecht für‘s eigene Ego und das letztere nicht gerade förderlich im Umgang mit anderen Menschen.



Beschimpfungen und Flüche im Museum


Wurdest Du schon mal von einem Museums-Kurator so richtig „schön“ beschimpft? Kannst Du haben - im Museum für Kommunikation in Frankfurt!


Mehrere tausend Beschimpfungskombinationen spuckt der vom Kurator Rolf-Bernhard Essig konstruierte Fluch-Generator aus. Allesamt Bösartigkeiten auf höchstem Niveau. Unter anderem auch mit Worten von Frankfurts Dichterfürst Wolfgang von Goethe.


Ich hab einige echt schräge Kombis entdeckt wie:


Pimp-ordinärer - crashmäßiger - Shitstormer

oder

maliziöser - kannibalischer - Schimpfknochen

und

bocksbeutelischer - halbsporadischer - Farzpeter>


Und mein absoluter Favorit:


mega -parasitärer - Gnom-to-go


Das sind doch mal schön verwirrende Alternativen, die Du Deinem Gegenüber statt dem gängigen „Drecksack“ an den Kopf werfen könntest. Wenn sie Dir in der passenden Situation einfallen würden… (bei mir klappt das so gut wie nie!) Ach, was für ein Geschenk - Nie wieder banal fluchen!








Die interaktive Ausstellung "Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“ ist noch bis Ende Januar 2023 zu hören, zu erleben und zu sehen. Zum Mitmachen laden diverse interaktive Exponate ein. Aber es gibt auch einige wenige klassische Exponate. Wie gleich am Eingang eine alte, hölzerne Scheunentür. Reich „geschmückt“ mit merkwürdigen Gegenständen. Pfeilspitzen, Nägel, Felle und Knochen von allerhand Getier. Bis ins 20. Jahrhundert hinein sollten solche Türen das Vieh dahinter vor Flüchen und Schadenszaubern schützen. Und die Menschen vielleicht auch?!





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